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Die bisherigen Fragen und Antworten * *
Einiges zur Roundpen-Arbeit: NEU: |
Ich habe keinen Roundpen - was nun? |
FRAGE: Viele Grüße Antwort: Möglich ist auch die Kombination aus Rasengittersteinen (sechs Stück, halbieren lassen) und Vierkanthölzern aus dem Baumarkt. Die Maße der Hölzer richten sich nach den Löchergrößen in den Rasengittersteinen. Dann steckst Du die Hölzer aufrecht in die Steinen, sdie schwer genbug sind, die Konstruktion zu halten und wickelst auch hier Flatterband herum. So ein RP kann leicht auf- und abgebaut werden. Die Höhe der Stangen und damit der Begrenzung hängt idealerweise von der Größe des Pferdes ab. Das Pferd sollte seinen Kopf nicht leicht drüber bekommen, denn dann fühlt es sich im Zweifelsfall animiert zu fliehen. Unsere RP-Höhe beträgt etwa 160 cm. Wichtiger ist eher die Anzahl der Flatterband-Reihen (bei uns 3; bei Ponys unten eine mehr). Herzliche Grüße |
Westernstall-Roundpen mit hohen Wänden |
FRAGE: Viele Grüße Antwort: Diese Hochsicherheitstrakte brauchen Pferde eigentlich nicht, sie sind vielleicht Tradition, aber auch Ausdruck der Unsicherheit von Menschen Pferden gegenüber. Wenn ein solcher RP aber schon einmal da ist, muss man Pferde erst einmal daran gewöhnen. Also: Führ ihn zunächst im RP herum, streichle ihn, vielleicht fütterst Du ihn sogar (nicht aus der Hand; Schüssel mit Futter auf den Boden stellen). Kurz: Lass’ ihn den RP als angenehmen Platz empfinden. Wenn Du mit der Bewegung beginnst, dann mach’ nur ganz wenig. Lass’ ihn oft zu Dir kommen. Erst wenn er sich akklimatisiert hat, kannst Du mit der richtigen RP-Arbeit beginnen. Wenn er sich auf draußen konzentriert, dann schau, ob Du Deine Energie steigern kannst, oihne dass er Anstalten macht, über die Wand zu hüpfen. Wenn er anfängt, mit der Schulter z.B. gegen die wand zu drängeln und mit den Vorderhupfen dagegenschlägt, ist das ein Zeichen. Dann reduziere die Energie und lass’ ihn wieder zu Dir hereinkommen. Mit der Zeit wird er sich daran gewöhnen. Überstürze nur nichts. Wiederum gilt auch hier: Weniger ist mehr. Grundsätzlich gilt für den Aufbau eines Roundpens, der wieder abgebaut werden kann: Sprungelemente tun's auch. Wenn’s die bei Euch nicht gibt, brauchst Du eine andere Lösung. Hast Du eine Halle oder einen umzäunten Reitplatz? Wenn nicht: Der RP sollte - wenn leichte Flatterbänder verwendet werden – unbedingt in einer umzäunten Umgebung stehen, weil Pferde ja doch raus könnten. Die Höhe der Begrenzung hängt idealerweise von der Größe des Pferdes ab. Das Pferd sollte seinen Kopf nicht leicht drüber bekommen (Du erinnerst Dich?). Unsere RP-Höhe beträgt etwa 160 cm. Wichtiger ist eher die Anzahl der Flatterband-Reihen (bei uns 3; bei Ponys unten eine mehr). Herzliche Grüße |
Kann man statt Roundpen auch eine Halle benutzen? |
FRAGE: Tschüß! Antwort: Liebe Jasmin, Ein RP sollte den Durchmesser von ca. 15-16 Meter haben. Wenn der Ausbildungsprozeß für Mensch und Pferd im RP abgeschlossen ist, sollte man einen größeren Raum nehemen - z.B. eine halbe Reithalle oder den Reitplatz. Die Ecken sollten anfangs noch entschärft werden durch Flatterband. Wenn die Ausbildung auch hier erfolgreich war, kannst Du die Bänder wegnehmen und erstmals im Viereck arbeiten. Dann bist Du und das Pferd soweit, auch in einer großen Halle zu arbeiten. Dabei ist auf so vieles zu achten, was die allermeisten Menschen nicht wissen und gut geübt werden muß. Denk daran: Es geht beim Joining nicht darum, Pferde einfach zu jagen, sondern es ist ein hochqualifiziertes "Gespräch". Heinz |
Wann kann man mit Pferden im Round Pen anfangen? |
FRAGE: Hallo
Heinz, Antwort: Liebe
Angela, |
Warum werden wir gemobbt, wenn wir im Roundpen arbeiten? |
FRAGE:
Lieber Heinz, liebe Sabine! Leider ist vieles anders gekommen als ich dachte,
auf meinem Hof wurden meine euphorischen Erzählungen zu einer der schönsten
Zeiten meines Lebens, nämlich eures Seminars, nur mit den
Worten "Das ist keine Dressurreíterei, sondern Humbug" abgespeist,
und meine Bemühungen ihnen klar zu machen, dass man eine Beziehung
zu seinem Pferd braucht, und dass man lernen sollte es zu verstehen
wurden schon im Keim erstickt! Macht es gut! Eure zwei Mädels Antwort: Leonies Erfahrungen sind - leider - nicht ungewöhnlich oder
selten. Sehr viele Menschen, die mit Pferden umgehen, nennen sich "Pferdefreunde",
gar "Pferdeliebhaber", aber sie sind das Gegenteil. Im
Grunde nutzen sie ihr Pferd nur als Sportgerät oder Freizeitknecht.
Unter dem Deckmäntelchen der Tierliebe missbrauchen sie ihr
Pferd. Manchmal sogar mit unverholener Begeisterung. Dass es sich dabei um ganz armselige Figuren handelt, ist jungen, sensiblen und fröhlichen Mädchen wie Kristin und Leonie zwar klar. Aber die Macht des Drucks, der Unterstellungen, der Beschimpfungen - auch wenn sie aus Dummheit herrühren, ist für junge Menschen zu groß, um sich dagegen zur Wehr zur setzen. Gegen diese Form der geistigen Umweltverschmutzung unreifer Pöbeler hilft nur eines: im Stillen weitermachen, weiterlernen, nicht viel drüber reden - auch wenn die Begeisterung nach einem solchen Kurs groß ist. Liebe Kristin, liebe Leonie, macht Euch keine Sorgen, denn Ihr habt Recht: "Dressurreiten" ohne wirkliche Beziehung zum Pferd, ist Abrichtungsreiten, und die Gerte als Waffe ist nicht weit. Ihr habt gelernt, Pferde nur mit Gedanken zu lenken, lasst Euch von Abrichtern nicht abstrafen. Macht weiter "Euer Ding". Betrachtet Pferde auch weiterhin mit 'neuen' Augen, achtet sie weiterhin als hochsensible, feinfühlige Wesen. Kommt mit ihnen, wann immer es geht, ins feinfühlige Gespräch. "Du musst Dein Pferd fühlen lernen!" Diese Forderung durchzieht alle Reitlehren. Nur steht nirgendwo drin, wie das geht. Ihr, Leonie und Kristin, habt's gelernt! Die, die Euch belästigen, sind sehr neidisch auf Euch, denn - wie Ihr schon im Seminar gelernt habt - Pferde fühlen zu lernen, das bedeutet auch: seinen eigenen Gefühlen näher zu kommen. Und das fürchten unreife Menschen mehr als der Teufel das Weihwasser. Wenn die Leute wieder kommen und quatschen, dann setzt Eure "Waffen" ein: Euer herzliches, fröhliches Lachen. Ihr sollt sie nicht auslachen, diese armen Seelen, sondern anlachen - und Euch danach wieder frei lachen. Und macht Euch - wenn's geht - auf die Suche nach einer anderen Umgebung für Euer Hobby. Manchmal geht's ganz schnell, und man wundert sich, nicht früher drauf gekommen zu sein. Ich lade Euch ein, kostenlos an einem der nächsten Kurse teilzunehmen, damit Euer Frust verfliegt. Dann braucht Ihr nicht zu warten, bis Eure "Geldbeutel wieder gefüllt sind". Meldet Euch per mail bei uns direkt. Wir freuen uns auf Euer Lachen! Liebe Grüße
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Belohnung motiviert und erleichtert die Arbeit |
FRAGE: Man hört so viel darüber, dass Pferde belohnt werden müssen. Die einen sagen: mit Worten; die anderen meinen, man solle Leckerli füttern. Was ist den nun richtig? Antwort: Eine Belohnung ist – nicht nur aus Sicht von Pferden - etwas, für das es sich lohnt, zu arbeiten. Umgekehrt ist es für jeden, der andere zur Arbeit ermuntern möchte, gut zu wissen: Belohnung bewirkt, dass gewünschtes Verhalten öfter auftritt. Belohnung motiviert also und erleichtert die Arbeit. Diese Erkenntnis gilt nicht nur für Reiter,
sondern für Mütter, Väter, Lehrer und Chefs gleichermaßen – ob
sie nun Kinder, Schüler, Mitarbeiter oder Pferde führen
und anleiten. * Primäre Verstärker sind das, was man zum Überleben braucht – von der Nahrung bis zum Territorium. Auch Sozialkontakte gehören dazu. * Sekundäre Verstärker haben zunächst keine eigentliche Verstärkerfunktion, können aber als Objekt (z.B. Geld) oder Signal (Lob) mit primären Verstärkern assoziiert, also erlernt werden. Belohnung wird in der Lerntheorie noch mal unterteilt: in positive und negative Belohnung/Verstärkung. * Bei der positiven Verstärkung wird etwas Angenehmes hinzugefügt: ein Lob oder eine Leckerei. * Negative Verstärkung als Belohnung bedeutet: Der Chef nimmt Druck weg, er gibt seinem Angestellten frei, oder lässt ihn zumindest eine Pause machen. Welche Form der Belohnung ist nun für Pferde die bessere? Monty Roberts sagt, dass Pferde von Natur aus „über ihren Teller laufen“. Das heißt: Sie sind von Natur aus sozusagen daran gewöhnt, sich selbst zu ‚belohnen’. Futter als Belohnung ist für sie also von der natürlichen Seite her nicht so bedeutungsvoll. Monty Roberts plädiert von daher eher für Belohnung durch negative Verstärkung, also: den Druck wegzunehmen. Viele erfolgreiche Ausbilder füttern dennoch gerne Leckereien zur Belohnung. Das sind allerdings auch Fachleute, manche sogar Könner. Wer’s nicht kann, der läuft Gefahr, schnell einen Bittsteller heranzuziehen, der bald mehr Forderungen stellt, statt Leistung zu bringen. Fakt ist: Wer nicht belohnt, strengt sich und andere unnötig an – gleich ob es sich um Pferde oder Mitarbeiter handelt. Die Ergebnisse werden immer schlechter. Er muss seine Anforderungen und den Druck, dies durchzusetzen, deshalb beständig erhöhen. Folge: Er erntet Frust, Flucht oder Widerstand. Wer nicht belohnt, der bezahlt einen hohen Preis dafür, am falschen Ende gespart zu haben. Richtiges Belohnen gehört deshalb zu den effizientesten Führungsinstrumenten. Und Futter – richtig verteilt - ist als primärer Verstärker der Motivator für gewünschtes Verhalten bei Pferden. Doch Anfänger sollten aufpassen, ob sie ihr Pferd nicht eher verführen (wollen) statt es zu führen! Herzliche Grüße |
Hilfe, mein Pony "verarscht" mich |
FRAGE: Antwort: Wie die meisten Pferdeleute hast Du wenig Ahnung von Pferden. Pferde „verarschen“ uns nicht. Das können nur Menschen. Und wenn: Wer ist denn der Dumme, wenn er sich „verarschen“ lässt? Sternchen zeigt Dir nur die Grenzen Deines Wissens auf, und die sind anscheinend gewaltig. Pferde sind nicht dumm, nicht stur, nicht zickig. Das sind nur die Menschen, die so reden. Wahrscheinlich bist Du noch jung und hast es nicht besser gelernt. Nun wäre es aber an der Zeit, das zu ändern. Sternchen hat mit ihren 18 Jahren wahrscheinlich sehr viele dumme, arrogante und respektlose Menschen kennen gelernt. Vielleicht sogar brutale Menschen. Dass sie sich so verhält, ist aus ihrer Sicht nur vernünftig, wenn auch nicht angenehm für Dich. Du müsstest lernen, wie Du es anstellst, dass Sternchen Dir vertraut. Aber das dauert eine Zeit und kann nicht per Mail erledigt werden. Schau Dir Menschen an, die liebevoll und respektvoll mit Pferden umgehen, lies Bücher und besuche Kurse, dann wirst Du verstehen, was ich hier schreibe. Herzliche Grüße und viel Glück und Freude auf Deinem Weg Heinz Welz
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Das Problem ist immer der Mensch |
FRAGE: Sehr
geehrter Herr Welz, Doch
letztens bekam ich eine E-mail von der Besitzerin das dass Pferd jetzt
noch schlimmer geworden sei nachdem ich ihr nicht mehr beistand. Ich
bin also noch ein Par mal hingegangen um dem Pferd zu helfen. Antwort: Lieber
Herr T., Mimik und Körpersprache sind wichtig, zu kennen. Aber sie sind Ausdruck von etwas, sie sind Ausdruck der Gedanken und der Gefühle des Menschen. Deshalb können sie nicht "gespielt" werden. Pferde merken das. Sie sehen den wirklichen Menschen dahinter und verhalten sich entsprechend. Deshalb
achte ich in meiner Arbeit so sehr darauf, dass in erster Linie der
Mensch wirklich etwas lernt. Das Pferd kommt erst danach. Die Frau
braucht wahrscheinlich keinen Pferdetrainer - und sei er noch so gut.
Sie hatten ja Erfolg. Sie braucht einen Menschentrainer, der ihr hilft,
den wahren Ursachen ihres Problems auf die Spur zu kommen. Viele Trainer hören es aber auch nicht gerne, denn sie leben ja davon, dass Menschen mit ihren Pferden nicht klar kommen. Andererseits haben sie auch nicht gelernt, mit Menschen in diesem Sinne umzugehen und ihnen zu helfen. Deshalb leiden ja so viele Menschen und Pferde mit- und aneinander. Vielleicht
konnte ich Ihnen ein wenig helfen. |
Probleme beim Longieren |
FRAGE: guten
tag, Antwort: Liebe
Nicole, Mit
herzlichen Grüßen |
Zweimal: Halftern und Trensen - mit Gefühl |
1. FRAGE: Sehr
geehrter Herr Welz, 1. Antwort: Systematisch umlernen Liebe
Dörthe, Es grüßt
Sie herzlich
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2. FRAGE: Guten
Tag, Herr Welz! 2. Antwort: Aus der Ferne streicheln Liebe
Sandra , Wenn Sie beim Pferd stehen, streicheln Sie es ebenfalls ein paar Tage nur (und nur so lange das Pferd keine Zeichen von Widersetzlichkeit zeigt), und gehen Sie danach weg. Erst wenn Sie sicher sind, dass das Pferd wirklich Vertrauen gefasst hat, kommen Sie mit dem Halfter. Wiederholen Sie die ganze Prozedur mit Halfter aber erst einmal ganz von neuem. Wenn Sie mit dem Halfter in der Hand das Pferd ein paar Tage lang streicheln konnten, streicheln Sie es eine Zeitlang mit dem Halfter. Erst dann (wieder nach ein paar Tagen) legen Sie es ihm an. Es wird keine Probleme mehr bereiten. Teilen Sie mir bitte mit, ob es funktioniert hat. Und denken Sie daran: Oft dauert die Behebung eines Problems so lange, wie es gebraucht hat, zu entstehen.
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Wie lange dauert ein seriöses Pferdetraining? |
FRAGE: Hallo
Heinz und Sabine, Antwort: Liebe
Ute , Ich rate den Menschen auch in solchen Fällen immer, sich auf den seriösen Weg zu machen (was die wenigsten wollen. weil er anstrengend ist und dauert). Auch ein Trainer wird das Problem für die Frau nicht in kurzer Zeit lösen können. Nach meiner Erfahrung brauchen Pferd und Mensch gemeinsam und getrennt voneinander ein paar Jahre Training. Ein berühmter Kollege hat einmal die Rechnung aufgemacht, (der ich voll zustimme), dass ein (guter!) Trainer mindestens 1.000 Stunden braucht, um ein solches Pferd zu einem sicheren Pferd zu machen. Bei einer Stunde Training pro Tag, bedeutet das 3 Jahre Arbeit. Der Reiter braucht ebenfalls mindestens 1.000 Stunden, um die Basis zu bekommen – also ebenfalls 3 Jahre Training, wenn er täglich (!) reitet, und wer tut das schon? Derselbe Kollege veranschlagt 1.500 bis 3.000 Stunden Training, um Fachmann/-frau zu werden. Der seriöse Weg besteht darin, zunächst die freie Bodenarbeit zu lernen (und später die mit Seil und Halfter) und dabei sich und sein Pferd wirklich kennenzulernen. Das eröffnet Menschen oft Perspektiven und Lösungswege, an die sie zuvor nie gedacht hatten. Manche
lernen sogar über sich selbst etwas, etwa: Was man eigentlich
wollte, als man sich gerade für dieses Pferd entschied. Oder:
Wo dieser Kauf mit seinen nachfolgenden Problemen typische Lebenssituationen
widerspiegelt, an denen man auch sonst wo schon gescheitert ist. Erst wenn Menschen sich und ihr Pferd am Boden wirklich kontrollieren können, sollten sie in den Sattel steigen. Meine Reitkurse bauen auf den Bodentrainings auf. Hier wird zunächst ziemlich anders’ geritten – vor allem ohne Gebiss, und es ist schon überraschend, wie Mensch und Pferd auf diese Weise in Sicherheit zusammenfinden. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, ich wünsche Euch und dem Pferd, dass es für alle Beteiligten gut ausgehe. Mit herzlichen
Grüßen |
Was tun, wenn Pferde sich am Anbindebalken losreissen? |
FRAGE: Lieber Heinz, Antwort: Liebe Silke , Ein gewisses Durchhaltevermögen und Nervenstärke beim Menschen gehören dazu (keine Kraft), um zu unterscheiden: Gerät er in Panik, überschlägt er sich gar oder geht er nur bis an seine Grenzen? Würde es tatsächlich in Panik geraten, könnte ich den Strick loslassen, so dass nichts passiert.Dazu kommen schnelle Führübungen, so dass das Pferd sehr flott antreten muß, um zu folgen. In einem Fall tatsächlicher (oder imitierter) Panik hat geholfen: das Pferd mit einem Strick anzubinden, den ich zuvor schön durch seinen eigenen Kot gezogen hatte. Bei seinem eigenen Geruch fühlte er sich offensichtlich wohl und sicher und hat aufgehört zu zerren. In einem bekannten Trainings- und Ausbildungsstall haben wir die Pferde (früher) auf weichen Boden gestellt, unter einen starken Baum, und sie dann eine gute Armeslänge über ihrem Kopf an einem starken Stammausläufer gebunden, der nicht brechen konnte. Um den Kopf hatten sie damals zwei amerikanische Stallhalfter, die nicht reißen konnten. Das hat immer geholfen, ist die einfachste Lösung, birgt logischerweise aber Gefahren, je nachdem wie stark ein Pferd zu kämpfen bereit ist. Mit
herzlichen Grüßen |
Knabbern, beißen - wie reagiere ich darauf? (2 Fragen, 2 Antworten) |
1. FRAGE: Sehr geehrter Herr Welz, 1. Antwort: Liebe Frau Schmidt, 2. die Interessanteste: Das Pferd möchte den Menschen ergründen, kennen lernen. Pferde haben keine Hände zum „Begreifen“ wie wir Menschen. Dennoch möchte sie uns begreifen. Da kann das Knabbern zwar lästig werden, sollte aber unter keinen Umständen bestraft werden. Rat: Auch hier den Kopf des Pferdes wegschieben, aber bitte freundlich! 3. die Natürlichste: Sie putzen oder streicheln ihr Pferd gerade. Dann ist es nur natürlich (bei einem unverdorbenen Pferd), dass es auch Sie „streicheln“ möchte. Wie? Mit den Zähnen natürlich! Wie sonst? Wenn Pferde einander zur Fellpflege auffordern, tun sie es genau so: Derjenige, der gekratzt werden möchte, beginnt den anderen zu kratzen. Wie können Sie die Unterschiede `rausfinden: beobachten und fühlen Sie Ihr Pferd. Wer immer nur bestraft oder verbietet (meist aus Angst oder Arroganz), wird’s niemals lernen und sein Pferd immer nur irritieren. Mit herzlichen
Grüßen 2. FRAGE: Lieber Herr Welz 2. Antwort: Liebe Madleina, |
Läßt ein Pferd seinen Reiter "im Stich" |
FRAGE:
Sehr gehrter Herr Welz, meine 6jährige Hannoveraner-Stute wird auf Turnieren von einer 18jährigen geritten, vor 2 Jahren bei E-Springen, im vorigen Jahr bei A-Springen und in diesem Jahr bei A und L Springen, häufig mit Plazierungen. Dort steht sie auch im Stall. Anfang diesen Jahres stürzten Pferd und Reiterin beim Training in ein Hindernis, wobei sich das Mädchen das Schlüsselbein brach. Das Vertrauen, das sich zwischen ihr und dem mitunter "zickigen Pferd" (das viele schlechte Erfahrungen gemacht hatte) aufgebaut hatte, ist seitdem gestört. Jedenfalls hat das Pferd angefangen, Sprünge, über die sie sonst aus jeder Distanz sprang, zu verweigern. Die Reiterin hat - obwohl sie Pferde sehr liebt - ein heftiges Temperament und wird leicht ärgerlich. Sie meint, "das Pferd lässt mich im Stich" und sei böse auf sie. Leider hat sie Ihr Buch, das ich ihr deswegen geschenkt habe, nicht gelesen und sie mag alles, was mit Pferdeflüstern zu tun hat, vermutlich auch nicht. So sehe ich mit großer Sorge, dass das ursprünglich gute Verhältnis zwischen Reiterin und Pferd den Bach runtergeht und das Tier mit seinen Problemen hier wieder unter Missverständnissen leiden könnte wie bei den nunmehr drei Vorbesitzern. Ich weiß nun gar nicht, was ich tun könnte, um Pferd und Reiterin zu helfen. Können Sie mir einen Rat geben. Er wäre mir viel wert. Mit freundlichen Grüßen, Ihre M. K. Antwort: Pferde lassen niemanden im Stich. Das ist dieser hochnäsig-naive Menschenbezug, den wir gerne herstellen. Pferde wollen nur Sicherheit. Die bekommen sie i. R. nur durch eine gefestigte Persönlichkeit und nicht durch emotional unbalancierte Leistungsstreberle, die sich gerne „aufs hohe Roß“ setzen. Diese Menschen mögen „Pferdeflüstern“ nicht, weil sie genau diesen Anspruch fürchten: sich selbst entwickeln zu müssen. Lieber erklären sie das Pferd für schuldig. „Wer nicht hören will, muß fühlen“, sagt ein Sprichwort. Und Sprichwörter entstammen oft der Zeit, wo Psychologie noch nicht Wissenschaftsdisziplin war, Psyche aber dennoch schon existierte. Der heftige Sturz könnte dem Mädchen zu denken geben – nicht Richtung Schuld des Pferdes, sondern hinsichtlich ihrer eigenen Einstellung gegenüber, dem Leben, sich selbst und den Pferden gegenüber. Herzliche Grüße
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Darf
mein Pferd sich an mir schubbern? |
FRAGE: 1.
Antwort:
2. Antwort: Auch hier ist, wie in vielen Fragen rund ums Pferd, ein „Entweder-Oder“ nicht angebracht, sondern ein „Sowohl-als auch“. Wenn ein Pferd nach dem Reiten und Abtrensen seinen Kopf an unserem Oberarm und Rücken schuppert, dann ist das m. E. grundsätzlich hinzunehmen. Wahrscheinlich hat das Pferd geschwitzt und versucht auf diesem Weg, sich selbst Erleichterung zu verschaffen bzw. uns aufzufordern, es am Kopf zu kratzen. Es ist schließlich arttypisch, dass ein Pferd auf diese Weise mit Artgenossen umgeht. Das ist praktischer Beziehungsaufbau. Bei meinen Pferden lasse ich es auch zu, dass sie sich an mir schuppern, wenn ich zu ihnen auf die Weide gehe – ohne, dass sie vorher geschwitzt hätten. Bei meiner alten St ute (28) hat dieses Verhalten sogar zu einer besonderen Nähe und Vertrautheit geführt, das früher als ich rigide mit Pferden umging, in keiner Weise vorhanden war. Die wenigsten Pferdele ute wissen wirklich etwas über Kommunikation. Wüßten sie genug, dann wüssten sie auch, dass zu einer g uten Kommunikation (Ziel: sich – gut - zu verstehen), vor allem eine g ute Beziehung gehört (93%!!). Fachwissen zählt nur zu 7 %!! Das war die eine Seite. Andererseits kann „Schuppern“ (und jegliches anderes Bedrängen) möglicherweise jedoch tatsächlich Ausdruck mangelnden Respekts sein. Hier will das Pferd den Menschen bewegen. Und wer jemanden bewegt, der führt ihn auch (z.B. der Chef seinen Mitarbeiter). Auf derlei Pferdeverhalten muß der Mensch seinerseits reagieren, indem er das Pferd bewegt. Das ist die Basis allen g uten Umgangs mit Pferden: am Boden, vom Sattel oder vom Kutschbock aus. Wer gelernt hat, das richtig und angemessen zu tun – wie ich es in meinen Seminaren vermittele -, der wird kein respektloses Schuppern erleben; und wenn doch, dann wird er einen angemessenen (nicht brutalen) Weg finden, dem Pferdeverhalten Grenzen zu setzen. Noch wichtiger ist aber dies: Wer es gelernt hat, der weiß mit Gefühl gut zu unterscheiden, ob sein Pferd tatsächlich die Respektfrage stellt, ob es sich nur Erleichterung schaffen will, oder gerade aktive Beziehungsarbeit leistet. Die Antwort ist also tatsächlich nicht einfach (wie so vieles in der Pferdewelt). Dadurch, dass der Mensch es sich einfach macht, wird es aber nicht einfacher, sondern meist schwerer – und meistens für das Pferd.
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Auf dieser Seite gibt Heinz Welz Antworten auf Fragen, die ihm gestellt wurden. Alle Angaben und Vorgehensweisen wurden sorgfältig erwogen und geprüft. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes geboten. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die im Zusammenhang mit der Anwendung und Umsetzung entstehen könnten. |
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